Der Spitzhammer rattert, der Saugbagger dröhnt, Pascal Wagner steht in der zweieinhalb Meter tiefen Baugrube und reisst mit seinen Mitarbeitern an einem Gerüstladen, der zur Grabensicherung dient. Mit 33 Jahren ist er einer der Jüngsten auf der Baustelle der Fernwärme/Fernkälte in der Badstrasse. „Ich habe mit 20 Jahren die Polierschule absolviert und seit dann freue ich mich jeden Tag, mit meinem Team das Unmögliche möglich zu machen“, sagt Pascal in einer ruhigen Minute, in der ich mit ihm über die Herausforderungen in der Badener Einkaufsstrasse unterhalte.

Jeder Tag beginnt bei Pascal Wagner mit einem Lächeln im Gesicht. Egal ob es regnet oder jemand am Baustellenrand unzufrieden ist. Das ist ihm wichtig. „Ich bin ein wenig stolz, dass ich diese Baustelle in der Innenstadt von Baden zusammen mit meinem Team umsetzen darf,“ sagt er. „Und deshalb gehört dieses Lächeln einfach dazu!“

Die Herausforderungen in der zentralen Einkaufsstrasse sind mannigfaltig. Hier wird gewohnt, gearbeitet, verkauft, flaniert, es wird angeliefert und Kaffee serviert, alles auf engstem Raum. Und nun wird auch noch die Strasse aufgerissen, um die Stadt einen grossen Schritt näher zu einer klimafreundlichen Energiezukunft zu bringen. „Von 7.00 Uhr bis 10.00 Uhr können wir einigermassen frei arbeiten. Danach, vor allem bei schönem Wetter, sind die Passantenströme sehr gross. Das bedeutet, dass oft eine Person nur damit beschäftigt ist, die Sicherheit zu gewährleisten.“ Genau dies ist nicht nur eine zentrale Aufgabe von Pascal Wagner, es ist ihm auch ein wichtiges Anliegen. „Die Passantinnen und Passanten auf ihrem Weg durch die Badstrasse zu unterstützen, gehört zu unserem Job.“ Dabei ist es nicht selten, dass die Arbeiten unterbrochen werden und seine Mitarbeiter beispielsweise eine Schlauchbrücke demontieren, damit der Elektrorollstuhl sicher passieren kann. „Die Wertschätzung, die uns bei einer solchen Aktion entgegenkommt, ist dann jeweils sehr gross. Das ist das Schöne an dieser Arbeit.“ Überhaupt ist Pascal Wagner über die kooperative Stimmung in der Strasse positiv überrascht. „Der Wille der Gewerbetreibenden zur Zusammenarbeit ist spürbar, es wird offen und anständig miteinander geredet und wir suchen gemeinsam Lösungen. Das motiviert uns sehr.“

Der Start zum Einbau der Fernwärme/Fernkälte in der Badstrasse ist gelungen, die engste Stelle überwunden. Pascal Wagner ist zufrieden, aber noch lange nicht entspannt. „Ich freue mich auf die nächsten Monate, auch wenn die Herausforderungen nicht kleiner werden. Nun kommt die warme Jahreszeit, es werden sich noch mehr Menschen in der Badstrasse tummeln, das macht es nicht einfacher.“ Umso wichtiger ist es, am Abend und vor allem auf das Wochenende hin die Baustelle so herzurichten, dass sie Platz macht für die Flanierenden. „Spätestens um 16.00 Uhr starten wir mit dem Abtransport von Maschinen, rücken die Baugitter an die Gräben und schliessen sie ab, so dass die Baustelle möglichst kein Hindernis darstellt.”

Sagt’s und macht sich auf, die Schlösser der Baugitter zu kontrollieren. Wenn alles seine Ordnung hat, fährt Pascal Wagner über den Bözberg nach Effigen, wo seine Familie mit den zwei Kindern zu Hause ist. Bald sind es drei. Seine Vorfreude ist auch auf der Baustelle greifbar.

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